Wenn Du den Verdacht hast, dass Dein Kind ADHS haben könnte, ist es wichtig, sich an einen Facharzt zu wenden. In der Regel wird zunächst ein ausführliches Gespräch mit den Eltern und dem Kind geführt, um die Symptome und das Verhalten des Kindes zu erfassen. Auch der Schulalltag und das soziale Umfeld werden berücksichtigt. Ergänzend dazu können Fragebögen und Tests eingesetzt werden, um die Diagnose zu sichern. Dabei werden auch andere Erkrankungen ausgeschlossen, die ähnliche Symptome verursachen können. Die Diagnose von Aufmerksamkeitsdefizit Lernschwierigkeiten (ADHS) erfordert also eine sorgfältige und umfassende Untersuchung. Wenn die Diagnose feststeht, können Eltern und Kinder gemeinsam mit dem Arzt über geeignete Behandlungsmöglichkeiten sprechen.
Die S3 Leitlinie der AWMF (2018) empfiehlt folgende Aspekte der Ausgangslage und Vorgehensweise, um eine Differenzialdiagnose der ADHS zu erstellen.
„Bei der Diagnose sollten altersspezifische Besonderheiten der Symptomatik in unterschiedlichen Altersgruppen Berücksichtigung finden“ (AWMF, 2018).
Für die Differenzialdiagnose wird der Diagnostischer Entscheidungsbaum für HKS
nach ICD-10 und ADHS nach DSM-5 (AWMF, 2018) und in Abhängigkeit vom
Alter des Betroffenen der Differenzialtherapeutische Entscheidungsbaum zur psycho-
sozialen (einschließlich psychotherapeutischen) / pharmakotherapeutischen Behand-
lung von Kindern / Jugendlichen mit ADHS (AWMF, 2018) und Differenzial-
therapeutischer Entscheidungsbaum zur psychosozialen (einschließlich psychothera-
peutischen) / pharmakotherapeutischen Behandlung von Erwachsenden mit ADHS.
(AWMF, 2018) herangezogen.