Denise Reitzenstein – Mutter mit Kind mit Legasthenie und Dyskalkulie

Denise Reitzenstein

Eltern können eine entscheidende Rolle im Leben ihrer Kinder spielen, die mit Rechenschwäche (Dyskalkulie) zu kämpfen haben. Dieser Artikel beleuchtet die Erfahrungen einer Familie, deren Tochter mit dieser Herausforderung konfrontiert war, und untersucht die Schritte, die sie unternahmen, um ihr zu helfen.

Erkennen des Problems

Die Dyskalkulie der Tochter wurde erstmals im Kindergarten bemerkt, als sie Schwierigkeiten mit Regeln und Prozessen hatte, insbesondere im Rechnen. Nach Rücksprache mit dem Kinderarzt und Ergotherapeuten wurde die Diagnose in der ersten Klasse bestätigt.

Herausforderungen im Schulsystem

Leider fand die Tochter in der Grundschule zunächst keine Unterstützung. Die Lehrkräfte wiesen ihr Arbeitsblätter zu, die sie am späten Nachmittag erledigen sollte, was zu Stress und Überforderung führte. Auch die Schulleitung zeigte sich wenig kooperativ und bot keine Hilfestellungen an.

Alternative Wege

Aufgrund dieser Erfahrungen suchte die Familie nach alternativen Bildungsmöglichkeiten. Nach einer umfassenden psychologischen Untersuchung wurde der Besuch einer Montessori-Schule empfohlen, die auf individuelle Förderung Wert legt.

Vorteile der Montessori-Pädagogik

Die Montessori-Schule erwies sich als großer Gewinn für die Tochter. Die Pädagogik fördert selbstständiges Lernen, praktische Erfahrungen und den Einsatz konkreter Materialien. Dies ermöglichte es der Tochter, Grundlagen des Rechnens auf eine für sie zugängliche Art zu erlernen.

Bedeutung der Vernetzung

Die Eltern der Tochter stellten fest, dass die Vernetzung mit anderen Eltern und Fachleuten wichtig war. Sie schlossen sich dem Bundesverband für Legasthenie und Dyskalkulie (BVL) an, um Erfahrungen auszutauschen und Unterstützung zu erhalten.

Zu diesem Gespräch habe ich Denise Reitzenstein eingeladen, was zu einem sehr langen, tiefgründigen Gespräch führte, von dem Auszüge im Podcast zu hören sind. 

Durch die Erfahrung, die Denise mit ihrer Tochter machen konnte, führt Denise uns in den viel zu wenig beachteten Bereich der ungenügenden Zusammenarbeit von verschiedenen diagnostischen Bereichen. 

Zunächst gibt Denise einen Einblick in die Anfänge der Förderung ihrer Tochter vor der Schule, zur Diagnose der kombinierten Lese-Rechtschreib-Störung und der ausgeprägten Rechenstörung und dem Kämpfen darum, dass ihre Tochter auf eine Montessori-Schule wechseln konnte. 

Intensiver tauschen wir beide uns aus über Denises Erfahrung mit dem Umgang der Dyskalkulie ihrer Tochter in der ersten Schule und wie Dyskalkulie sich einschränkend auf die Teilhabe auswirken kann.

Im weiteren Verlauf geht Denise auf die Herausforderungen ein, vor der ihre Tochter steht. Sie hat eine Gens SHOX Deletion, benötigte auch Unterstützung von der Augenheilkunde und dann die neurobiologischen Themen. Doch alle diese Bereiche haben nie miteinander gesprochen, wie sie möglicherweise im Zusammenhang stehen. 

Ihr Tipp an andere Eltern:

“Eltern sollten für die Kinder einstehen und ggf. auch für die Kinder kämpfen und nicht dagegen.”

Vielen, vielen Dank Denise, für die Einblicke in euren Weg und den fantastischen Austausch!

Denise Reitzenstein
Font Lese- und Rechtschreibstörung MIO LINDNER

Der Weg zur passenden Unterstützung

Zusammenfassung

In diesem Podcast spricht Mio Lindner mit Denise Reitzenstein, durch ihre Erfahrung, die Denise mit ihrer Tochter machen konnte, führt Denise uns in den viel zu wenig beachteten Bereich der ungenügenden Zusammenarbeit von verschiedenen diagnostischen Bereichen.

Höhepunkte

  • Erfahrungen mit den Lernschwierigkeiten ihrer jüngeren Tochter, die bereits im Kindergarten erkennbar waren
  • 👥 Trotz frühzeitiger Interventionen wie Beratungen mit Gesundheitsfachkräften und Therapien bestanden weiterhin erhebliche Herausforderungen, insbesondere im Lesen, Schreiben und Rechnen
  • 📚 anfänglichen Mangel an Unterstützung seitens der Schule und die Entscheidung, alternative Schulungsoptionen wie Montessori zu erkunden

Es ist gut sich als Elternteil mit seinen Ängste zu konfrontieren, eine offene Kommunikation mit dem Kind zu fördern und Unterstützung von anderen Eltern zu suchen, die ähnliche Herausforderungen bewältigen.

Wenn man miteinander redet man kann die Methodiken aufeinander abstimmen.

„Und dann war wieder ein diagnostischer Bereich Endokrinologie oder Augenheilkunde, daran haben wir noch gar nicht gedacht. Die Bereiche müssten man mal miteinander reden, um zu gucken, wie man gemeinsam das Kind richtig fördern kann. Damit nicht unterschiedliche Stelle irgendwie nur ihre Perspektive betrachten, wodurch sich dann vielleicht die Methodik behindern, ohne dass man das eigentlich will.“

Carpe diem - lebe den Tag!

Denn durch dieses Schulsystem und die eigenen Erfahrungen ist man ja sehr schnell in dem denken: „Oh Gott oh Gott was passiert denn eigentlich in der Zukunft? Was ist in der Vergangenheit gewesen und tatsächlich auch mit den
Kindern?“


Es ist wichtig den Tag zu genießen und im jetzt zu sein und sich eben nicht darüber Gedanken zu machen.

Fazit

Die Unterstützung durch Familie, Schulsystem und externe Experten ist für Kinder mit Dyskalkulie unerlässlich. Die Montessori-Pädagogik kann eine effektive Alternative für diejenigen bieten, die Schwierigkeiten im traditionellen Schulsystem haben. Durch Zusammenarbeit und gegenseitige Unterstützung können Familien dazu beitragen, dass Kinder mit Dyskalkulie ihr Potenzial entfalten und an der Gesellschaft teilhaben können.

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