Legasthenie, auch als LRS (Lese-Rechtschreib-Schwäche) bekannt, ist eine Herausforderung, die oft mit Schwierigkeiten im Lesen und Schreiben in Verbindung gebracht wird. Es gibt jedoch mehr zu dieser Lernstörung, als man auf den ersten Blick denken könnte. In diesem Artikel werden wir uns mit den verschiedenen Facetten der Legasthenie befassen und herausfinden, dass sie nicht immer beide Fertigkeiten gleichermaßen beeinflusst. Nicht zwangsläufig. Zwar gibt es die kombinierte Lese- und Rechtschreibstörung, bei der beide Fertigkeiten
betroffen sind, das ICD-10 der Weltgesundheitsorganisation führt jedoch darüber hinaus die isolierte Rechtschreibstörung auf und ab 2022 im ICD-11 auch die isolierte Lesestörung.
Die kombinierte Lese-Rechtschreib-Störung
Die kombinierte Lese-Rechtschreib-Störung ist das Bild, das den meisten Menschen in den Sinn kommt, wenn sie an Legasthenie denken. Hierbei sind sowohl das Lesen als auch das Schreiben betroffen. Personen mit dieser Form von Legasthenie können Schwierigkeiten haben, Buchstaben und Wörter zu erkennen und korrekt zu schreiben.
Die isolierte Rechtschreibstörung
Die isolierte Rechtschreibstörung, wie sie im ICD-10 der Gesundheitsorganisation definiert ist, zeigt, dass Legasthenie nicht nur eine eingeschränkte Bandbreite hat. Einige Menschen können tatsächlich gut lesen, aber große Schwierigkeiten mit der Rechtschreibung haben. Dies bedeutet, dass sie Texte lesen können, aber beim Schreiben von Wörtern oft Fehler machen.
Die isolierte Lese-Störung
Eine weitere Facette der Legasthenie, die erst ab 2020 im ICDF (International Classification of Diseases and Related Health Problems) anerkannt wurde, ist die isolierte Lese-Störung. Hier können Betroffene Schwierigkeiten beim Lesen haben, während ihre Rechtschreibfähigkeiten relativ intakt sind. Dies mag auf den ersten Blick überraschend erscheinen, zeigt jedoch die Vielfalt dieser Lernstörung.
Fazit
Legasthenie ist mehr als nur Schwierigkeiten im Lesen und Schreiben. Es ist wichtig zu erkennen, dass es verschiedene Facetten dieser Herausforderung gibt, die unterschiedliche Aspekte der Lese- und Rechtschreibfähigkeiten betreffen können. Die richtige Unterstützung und Förderung sind entscheidend, um Menschen mit Legasthenie in ihrem individuellen Kontext zu helfen und ihre Stärken zu fördern.
Das bedeutet, dass Betroffene zum Beispiel adäquat lesen können, aber große Schwierigkeiten mit dem (Recht-) Schreiben haben, beziehungsweise andersherum.